|
4. Freundschaftstreffen mit dem LBSV Bremen
Schon kurz nach den Einzelmeisterschaften war klar, dass Berlin mit 30
Aktiven nach Bremen fahren kann. Die Bremer Sportfreunde nahmen diese
Herausforderung an und haben kräftig um Teilnehmer für das
Vergleichsspiel geworben. Bei nur 80 Aktiven, davon 15 Damen, war
vorherzusehen, dass die Bremer Sportfreunde Probleme haben werden, an
die Zahl unserer Teilnehmer heranzukommen.
Kurz vor dem anstehenden Reisetermin kam es auf Berliner Seite zu
Absagen, die aber noch kompensiert werden konnten, während die Bremer
Sportfreunde Probleme bei der Damen-Mannschaft hatten, so dass wir uns
auf 3er-Mannschaften bei den Damen verständigten.
So stellte KARINGO in seiner Begrüßungsrede fest, dass trotz Absage
einer Frau eine Mannschaft mehr startet (weil wir zwei 3er-Teams
stellten).
Während ein Hotel schnell gefunden wurde, zog sich die Suche nach dem
günstigsten Busunternehmen hin.
Nachdem dieses gefunden wurde, ist die Bestellung um den 1.
Abfahrtspunkt in Rudow um 13:00 Uhr und die Ladung von genügend
Getränken modifiziert worden. Weiterhin wurde um Bekanntgabe der
Tel.Nr. des Busfahrers gebeten, da die Erfahrungen der vergangenen
Jahre zeigte, dass bereits bei der Anreise Kommunikationsbedarf
besteht. Da diese nicht mitgeteilt wurde, ist zwei Tage vor dem
Reisetermin nachgefragt worden. Dabei ist dem Busvermittler
aufgefallen, dass der Stopp in Rudow zwar notiert wurde, nicht aber
die Abfahrtzeit um 13:00 Uhr übernommen wurde, so dass wir die
Abfahrtzeit auf 13:30 bzw. 14:30 ab Kutschi verschieben mussten.
Aber der Bus kam nicht. Auf Nachfrage beim Busvermittler war zu
erfahren, dass sich die Anfahrt aufgrund starken Verkehrs auf ca.
14:00 Uhr verschiebt. Eine gefühlte Ewigkeit später traf der Bus ein –
mit polnischen Kennzeichen.
Nach einer Rundfahrt durch Rudower Seitenstraßen gelangten wir in
Alt-Glienicke auf die Autobahn und sind relativ zügig zum Kutschi
gekommen. Die größte Verzögerung ergab sich durch das ordnungsgemäße
Einweisen des Busses zur Bushaltestelle. Dort angekommen war zu
erfahren, dass 0,33er Bier 2.- € und alkoholfreie Getränke 1.- €
kosten sollen. Hinsichtlich des Bierpreises bestand
Verhandlungsbedarf, den der Busfahrer von seinem Chef abklären musste.
Später wurde ein Preis von 1,70 € ohne Pfand festgesetzt.
Aufgrund eines Staus auf der A 24 versuchten wir dem Busfahrer die
Ausfahrt aus Berlin über Zehlendorf verständlich zu machen und mussten
hier feststellen, dass der Busfahrer nur wenig deutsch spricht. Bis
zum Funkturm schleppte sich die Fahrt fast eine Stunde hin, aber von
das aus konnte ohne weitere Staus die Fahrt fortgesetzt werden. Und
der Busfahrer fuhr, und fuhr, und fuhr ohne Zwischenstopp für die
Raucher bis zum Pflichtstopp. Kurz vor Bremen konnte der Busfahrer zu
einem weiteren Stopp überredet werden. Hier wurde dann darauf
aufmerksam gemacht, dass noch nicht das Unwort des Wochenendes bekannt
gegeben wurde. Ist auch gut so, denn mir wäre nur Busfahrer
eingefallen.
Dafür sind wir schneller in Bremen eingetroffen, als nach den
anfänglichen Verzögerungen zu erwarten war. Unsere Bremer Sportfreunde
und Horst Hennig, der mit der Bahn gereist ist, haben uns im Hotel
empfangen, mit uns gespeist und das Eröffnungsspiel der Bundesliga
angeschaut. Das Essen war schmackhaft, das Personal aber auf den
Andrang von 39 hungrigen und durstigen Berlinern nicht eingerichtet.
Zu unserer großen Überraschung unterbreiteten die Bremer Sportfreunde
den Vorschlag, dass alle Mitreisenden, die Sportzeug dabei haben, über
die Mix-Mannschaft an den Start gehen können. Gewertet werden soviel
Starter wie Bremer Sportfreunde in die Wertung kommen. So hatten wir
auf einen Schlag zwei Aktive mehr.
An nächsten Morgen freuten wir uns auf das Frühstücksbuffet, dass aber
sehr übersichtlich war. Wie später festzustellen, war die Auswahl beim
Frühstückbuffet im Erdgeschoss größer und reichhaltiger. Auf Nachfrage
wurde mitgeteilt, dass aufgrund des Gruppenpreises das Buffet dem
Preis angepasst wurde, man würde uns jedoch fehlende Dinge reichen. So
war am Sonntag auch Rührei, Fisch und Kuchen zu bekommen.
Zum sportlichen Vergleich lasse ich die Ergebnistafel sprechen. Nur
soviel, dass die Herren den Ausfall von Martin verkraften mussten, der
bereits gut unterwegs war und die gefälligeren Bahnen noch vor sich
hatte.
Bei den Herren A/B hatte Bremen wider mit einem Holz die Nase vorn,
wobei Horst Hennig den Fluch des Holzbesten in der EM beim Städtespiel
kennen lernte, und die Damen unterlagen gegen die mit der deutschen
Meisterin verstärkte Bremer Mannschaft mit nur 9 Holz.
Einzig die Mixed-Mannschaft konnte punkten und hatte nach der späteren
Siegerehrung viel zu besprechen. Andreas Rauthe entlastete den
Reiseleiter, indem er den Bremer Startern nach absolvierter Pflicht
das Berliner Gastgeschenk (eine „I love Berlin“-Tasche umwickelt mit
einem kleinen FVS-Handtuch) überreichte.
Nach dem Kegeln kehrten wir dann kurz zurück ins Hotel, von wo wir uns
zum Weserstadion bringen ließen, wo uns die Bremer Sportfreunde im
Cafe Weserblick zur Siegerehrung erwarteten und uns anschließen zum
Essen am Buffet eingeladen haben.
Mit Rücksicht auf den Wetterbericht hatte man auf das gemeinsame
Grillen verzichtet – und manchmal treffen Wetterberichte auch ein.
Das Mannschaftsergebnis war klar. Bremen siegte mit 3:1, so dass wir
keinen Pokal nach Hause tragen brauchen. Bei der Einzelwertung
hingegen haben wir unser Ergebnis von vor zwei Jahren verdoppelt,
indem wir dieses Jahr mit Michael Brauns und Birgit Ring zwei
Bronzemedaillengewinner hatten. Wir sind uns in den Gesprächen mit den
Bremern wieder etwas näher gekommen und bezogen diese zunehmend in die
Mannschaftsbesprechungen ein.
Mit Rücksicht auf die Lenkzeiten des Busfahrers haben wie gegen 22:00
Uhr den Heimweg angetreten.
Für Sonntag war bei Regen die Abreise angesagt, ansonsten ein Rundgang
durch die Stadt. Von der Wetterlage her war klar, es hat nicht
geregnet, doch es war ziemlich windig. Und jeder frage, was machen wir
und alle wollten sich der Mehrheit anschließen. Und als verkündet
wurde, wir fahren zurück, meldet sich die sich anpassende Mehrheit,
dass sie sich Bremen doch gerne mal angesehen hätte. Also wurde der
Mehrheit folgend als Kompromiss ein einstündiger Spaziergang von der
Altstadt zur Schlachte angesetzt, was nicht die Zustimmung aller fand.
Und dann musste es beim Spaziergang auch noch anfangen zu nieseln. Wir
wurden bei unserem Spaziergang wieder von drei Bremer Sportfreunden
(Ingo, Siegfried und Rolf) begleitet und verabschiedet, mit der
Feststellung, dass es ein schönes Wochenende war und wir uns auf ein
Zusammentreffen in Berlin freuen.
Die Rückfahrt war wieder eine Geschichte für sich, bei der mir das
alte Lied von Kraftwerk einfällt; wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der
Autobahn. Wir machten wieder zwei Stopps.
Beim zweiten Halt wollte Günter Tschinkel seinen Einstand ausgeben.
Doch er konnte gar nicht so eingießen, wie ihm der Wind die Becher
weggepustet hat. Also wurde der Einstand in den Bus verlagert. Und wie
wir so fahr’n waren wir schwubs am Abzweig zu Funkturm vorbei.
Und nun die Diskussion 1. Stopp am Kutschi. Der Busfahrer stimmt zu,
fährt aber weiter, was einen Kompromissvorschlag auslöst, dann sind
wir am Schönefelder Kreuz, was einige Rudower das Begehren äußern
lässt aussteigen zu wollen.
Doch hielten wir am Plan fest, fuhren zum Kutschi und dann nach Rudow,
wo Bodo und Helga ihre Sporttasche vermissten. Innerhalb einer Stunde
war der Verbleib der Tasche geklärt und bescherte Bodo und Helga noch
einen Ausflug nach Spandau.
Fazit: Hätte es nicht mit der An- und Abreise so viel Stress gegeben,
wäre es eine rundum schöne Fahrt gewesen.
( Haste Hammer, Zange, Draht - fährste bis nach Leningrad )(Anm.
J.Kulicke)
Euer Michael |